Radfernweg Mönchsweg
Beim Radpilgern in kulturhistorisch besonderen Kirchen Einkehr und Besinnung finden – das ist das Ziel des Mönchweges. Bei der Route durch die Region zwischen Weser und Elbe durchqueren die Radler zudem spannende Natur- und Kulturlandschaften.
Bereits 2007 eröffnete der schleswig-holsteinische Mönchsweg-Abschnitt, der in Glückstadt an der Elbe beginnt und in Puttgarden auf Fehmarn endet. In demselben Jahr kam die schleswig-holsteinische Interessensvertretung auf den Sprengel Stade, den Landschaftsverband Stade und die touristischen Organisationen der Landkreise Osterholz-Scharmbeck, Rotenburg (Wümme) und Stade zu, um über eine Weiterführung des Radfernweges von Wischhafen an der Unterelbe bis nach Bremen zu sprechen.
Die Samtgemeinde Harsefeld stieß 2008 zur Arbeitsgruppe dazu und koordinierte bis 2019 die Aktivitäten. Zu dem Zeitpunkt führte kein Radfernweg durch die Samtgemeinde, was beim boomenden Fahrradtourismus in ganz Deutschland ein touristischer Nachteil war. Aufgrund der Historie des Flecken Harsefelds mit seinem bedeutendem Benediktinerkloster (1102 bis 1648) und dem heutigen Klosterpark, passt der Mönchsweg thematisch perfekt.
Es war eine besondere Herausforderung, alle Beteiligten unter einen Hut zu bekommen und eine sinnvolle Streckenführung zu finden. Immerhin liegen an der Route 29 Gemeinden und Städte aus zwei Bundesländern und drei Landkreisen. Die ländlichen Gemeinden waren zudem in fünf LEADER-/ILE-Regionen organisiert.
Nachdem sich der Landkreis Osterholz-Scharmbeck aus dem Projekt herausgezogen hatte, änderten wir die Route und führten sie über Fischerhude und den Landkreis Verden. Es dauerte vier Jahre, bis wir die Projektanträge beim Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), beim Förderfonds der Metropolregion Hamburg und der Freien Hansestadt Bremen stellen konnten. Dies erfolgte über die Samtgemeinde Nordkehdingen und die LEADER-Region Kehdingen/Oste.
Ende 2012 kamen die Bewilligungsbescheide und im Juni 2014, Pfingstmontag, eröffneten wir den Streckenabschnitt Bremen – Wischhafen mit einem großen Fest im Harsefelder Klosterpark. Wir hatten in mehreren Teams unter Hochdruck an der Realisierung des Projekts gearbeitet und konnten am Ende sehen, dass es auf große Resonanz stieß.
Pfingstmontag, am 9. Juni 2014, wurde der Abschnitt Bremen – Wischhafen/Elbe im Harsefelder Klosterpark eröffnet. Seitdem können sich Radfahrer fast 1000 Kilometer weit auf den Spuren der christlichen Missionare begeben. Dreh- und Angelpunkt des Mönchswegs ist die Geschäftsstelle mit Sitz in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel, die das Büro Lebensraum Zukunft betreibt: Dort laufen alle Fäden zusammen und dort wird die Vermarktung des Radfernwegs mit Broschüre, Pressearbeit und der Homepage mit vielen Informationen und Tipps für unterwegs auf den Weg gebracht.
Nach der Eröffnung hörte zwar die Fördermaßnahme auf, aber nicht die Betreuung des Weges. Sie wurde und wird durch die Lenkungsgruppe Bremen – Niedersachsen mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden, der Tourismusverbände, der Kirchen und der Wirtschaftsförderung Bremen gewährleistet. Ich war bis 2019 Sprecherin dieser Lenkungsgruppe und auch regelmäßig bei den Treffen des Mönchsweg e.V. in Schleswig-Holstein dabei.
Kooperationspartner und Auftragnehmer
Antragstellung, Projektdurchführung und Abrechnung: Samtgemeinde Nordkehdingen, LEADER-Region Kehdingen / Oste in Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement-Büro Grontmej (heute SWECO). Gesamtkosten: 200.000 Euro brutto.
Auftragnehmer und operative Projektdurchführung: Planungsbüro Lebensraum Zukunft und Böregio.
Zuarbeiten von touristischen und kulturhistorischen Besonderheiten entlang des Mönchswegs: Die Touristinfos der Städte und Gemeinden, der Touristikverein Rotenburg (Wümme), der Tourismusverband Landkreis Stade, die Kirchengemeinden mit „offenen Kirchen“, der Sprengel Stade, die Bremische Landeskirche und Bremen bike it!.
Gesamtkoordination: Samtgemeinde Harsefeld – Stadtmarketing Harsefeld.
Seit Juli 2014 steuert die Lenkungsgruppe Bremen – Niedersachsen in enger Abstimmung mit dem schleswig-Holsteinischen Mönchsweg e.V. die Geschicke dieses besonderen Radfernwegs. Bis Ende 2019 war ich Sprecherin der Lenkungsgruppe und lud gemeinsam mit der Geschäftsstelle des Mönchswegs (Büro Lebensraum Zukunft mit Sitz in Kiel) zu den Sitzungen ein. Bei diesen Treffen werden Themen wie die Folgefinanzierung, Inhalte der Pressemitteilungen, Modernisierung der Webseite sowie Marketingstrategien besprochen. Weiterhin recherchieren Geschäftsstelle und Teilnehmende der Lenkungsgruppe die Fördermöglichkeiten für Folgeprojekte. Alles mit dem Ziel: Mehr Radpilger und -pilgerinnen für den Mönchsweg zu begeistern.